Vernetzung – wozu sie gut ist
Vor einigen Wochen kam eine Beraterin von SAP über das deutsche Netzwerk xing auf mich zu und fragte, ob ich Lust hätte, auf dem diesjährigen SAP Event Yoga mit den TeilnehmerInnen. Ohhh, die Welt der Techies mit Yoga bereichern – natürlich würde ich eine Menge Spaß haben, dem ‚ewig sitzendem Volk‘ ein paar Übungen zu zeigen.
Die Beraterin bekam mein Logo für die Eventside von SAP auf Wikipedia; ich bekam die Agenda und das Programm. Nach jedem Vortrag – so die Idee – soll von mir eine Yoga-Übung gezeigt werden, insgesamt sechs bis acht Yoga-Programmpunkte. Schnell wurde mir klar, dass es wichtig ist, die TeilnehmerInnen an das Thema Yoga sanft heranzuführen. Eine leicht zu verstehende Asana (Übung) nach jedem Vortrag zwei Mal ausgeführt ist hier zielführend.
Eine gute Vorbereitung – das A und O
Die Beraterin teilte mir mit, dass die Veranstaltungssprache Englisch ist. Schließlich würde ein Fünftel der Gäste aus dem Ausland anreisen, wie Mexico, England, Polen, Niederlande und Österreich. Nun gut, die Österreicher verstehen ein bisschen Deutsch 😉 Trotzdem gibt es TeilnehmerInnen, die unsere Sprache nicht verstehen. Nachdem ich viele Jahre in internationalen Firmen als Marketing Managerin gearbeitet habe, kann ich gut Englisch. So erstellte ich kurzerhand ein Yoga-Konzept mit den geplanten Asanas und beriet mich mit einem gut befreundeten Lehrer aus der indischen Kampfkunst, um die bestmöglichen Ausdrucksformen in Englisch im Unterricht zu präsentieren. Dazu erstellte ich ein kurzes Profil über mich für SAP, damit ich zu Beginn der Veranstaltung vorgestellt werden könne.
Mind, Body … and Soul für SAP
Endlich war es soweit…. Am Samstag, den 8. Oktober fuhr ich bereits um 8 Uhr morgens mit dem Rad zum Münchener Hub und brachte ein kleines Equipment für meinen Stand mit. Dort angekommen baute ich den Stand auf, legte ein paar meiner Flyer aus und legte die Yoga-Matten hin – so, nun konnten die InteressentInnen mich während der Veranstaltung hier besuchen kommen.
Um 9:10 wurde ich von der Moderatorin den VeranstaltungsteilnehmerInnen vorgestellt. „I am happy to be here and looking forward zu relaxing your mind, body…. and soul“ (ich bin glücklich hier zu sein und werde Euren Geist, Körper und Seele entspannen) mit diesem Satz begrüßte ich die SAP-Gäste. Die zu 90% männlichen Teilnehmer sahen mich mit großen Augen an… „Was sollte dass denn? Was hat denn Yoga mit Software zu tun?“ war förmlich ihren Augen abzulesen. Aber ich lachte und setzte mich wieder hin. Schon wenig später würde ich die Veranstaltung auf meine Art bewegen….
Open your SAP-Heart
Um 9:45 war mein erster Einsatz: ich begann mit einer einfachen Übung und bat alle TeilnehmerInnen, ca. 100 Leute, aufzustehen. Mein Herz machte einen Freudenssprung als ich sah, dass ausnahmslos alle meiner Aufforderung folgten. Denn insgeheim hatte ich damit gerechnet, dass einige sofort in die Pause stürmen und Yoga allein mir überlassen würden. Das war zum Glück in keinster Weise der Fall! Alle Augenpaare waren interessiert auf mich gerichtet und äusserst neugierig zu erfahren, was nun folgen würde. Also bat ich die TeilnehmerInnen als erstes ihren Stand, ihre Füße auf dem Boden wahrzunehmen, die Knie zu entspannen, den Brustkorb zu öffnen. Im Englischen heißt es dazu: „open your heart“. Wie wunderbar! Der ‚Technik verschriebene Menschen‘ darum zu bitten: „öffnet Euer Herz“. Dann die Schultern entspannen und sich erst einmal in dieser Aufgerichtetheit wahrzunehmen. Alle TeilnehmerInnen nahmen die Gebetshaltung ein und wir dehnten uns vertikal mit den nach oben gehobenen Armen. Beugung nach rechts und links, das Ganze zwei mal ausgeführt und schon war die erste Übung beendet. Glückliche Gesichter strahlten mich an, Applaus brandete auf. Wahrscheinlich sind alle heilfroh in die erste Pause zu kommen, dachte ich bei mir. Oder, sollte Yoga tatsächlich schon ein Feuer in diesen Menschen entzündet haben?
Wieder Zeit für Business Yoga….
Und ja, nach jedem Vortrag gab es eine weitere Yoga-Asana. Niemand ging vorher in die Pause, alle machten aus ganzem Herzen mit. Ich hatte ein feines Programm vorbereitet: einfache Übungen für die Schultern, für die Augen, für den unteren Rücken, den gesamten Rücken und eine Kopfmassage. Diese Übungen sollen vor allem Menschen entlasten, die ihre Arbeit fast ausschließlich im Sitzen erledigen. In den darauf folgenden Pausen kamen glückliche TeilnehmerInnen auf mich zu, die mir versicherten, wie toll sich das anfühlen würde.
Die Veranstalter hatten einen twitter-Account eingerichtet auf dem sich die TeilnehmerInnen mit großem Lob für die Yoga-Übungen aussprachen. Hier wurde geschrieben, „wunderbare Übungen“, „feine Bereicherung“, „kenne kein besseres Yoga“, „sehr gute Arbeit von Brigitte, um müde Software-Entwickler zum Aufstehen zu bewegen“, „nach jedem Vortrag – wieder Zeit für Business-Yoga“ und so weiter.
Fazit zu Business Yoga auf Veranstaltungen
Mit meinen Kolleginnen aus Fernsehen, Journalismus und der Nachhaltigkeitswirtschaft bespreche ich mich bereits seit vielen Jahren, wie Veranstaltungen im nachhaltigem und förderlichem Sinne durchgeführt werden können. Was braucht es für eine gute Veranstaltung? Hier in wenigen Worten das Wichtigste: eine angenehme, helle Location. Leichtes gesundes Essen und Getränke und vor allem, nach spätestens 45 Minuten sitzen und konzentriertem Zuhören ein bisschen Bewegung. Dies kann Yoga sehr gut leisten. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass ich in Zukunft viele Menschen auf Veranstaltungen und auch während ihrer Arbeit mit Business Yoga bewegen und bereichern kann. Gemäß dem Motto: Mit Yoga die Gesellschaft transformieren.
Text von Brigitte Felzmann ©