Wie geht’s Dir mit der Liebe? paar.yoga im "goldenen Zeitalter"

Die unvorhergesehene Einladung
Vor ein paar Monaten kam der Organisator des Waldweltfestivals in Niederbayern über Facebook auf mich zu. Andreas machte mich auf das große Festival aufmerksam, das bereits seit vielen Jahren eine feste Institution in Niederbayern für post-Hippies und alternative Menschen geworden ist. Noch ist es möglich mitzumachen, meinte Andreas weiter und bat mich, mir zu überlegen, ob ich einen Yoga-Workshop für das diesjährige WaldWeltFestival mit dem Thema „Goldenes Zeitalter“ geben wolle. Sofort stand für mich fest, dass es dort einen paar.yoga-Workshop geben muss. Für ein Fest der Liebe und des Friedens passt dieses Yoga-Thema besonders gut.

Aus dem Nass ins Trockene
Mit einem guten Freund im Gepäck, guter Laune und einer großen Portion Neugier machten wir uns am Samstag, den 6. August in der Frühe von München nach Niederbayern auf. Das Festival hatte bereits am Freitag begonnen und wurde unsäglich ins Wasser getaucht. Teilweise gingen bis zu 35 Liter pro Quadratmeter nieder. Wir besorgten also noch eine Plane, um dem aufgeweichten Boden nicht zu sehr Vorschub zu leisten. Am Samstagmorgen begrüßte uns der Tag mit einer strahlenden Sonne und den besten Aussichten auf Trockenheit. Herrlich!

Erst einmal wach werden
Gegen 10:30 Uhr trafen wir auf dem schönen Gelände ein. Die Area, auf einem sanften Hügel platziert, inmitten vieler Felder, Wiesen, Äcker und Wälder ringsherum. Weit kann sich der Blick ausbreiten und wurde doch von dem nahen Geschehen in den Bann gezogen. Ein buntes Treiben herrschte bereits jetzt, wenn auch nur wenige der Gäste und Schausteller sich erst einmal beim fair gehandelten Kaffee unter die Sonnenschirme zum endgültigen Wachwerden niederließen. Davon inspiriert setzten auch wir uns zum Kaffee unter einen Schirm und beobachteten die langsam aufkommenden Aktivitäten. Auf der Hauptbühne hatten sich bereits ein paar inspirierte Menschen zum gemeinsamen Gesang zusammen gefunden und ließen das Areal in sanften Klängen und schönem Gesang ertönen. Ein wunderbarer Willkommensgruß, wie wir fanden.

Energie bitteschön
Gestärkt und bereichert sahen wir uns bei den Buden und Darbietern genauer um. Interessante Menschen mit Themen wie Massage, Schamanismus, Lifecoaching, Trommeln und Energiearbeit aller couleur waren zu sehen. Selbst im Wald drinnen waren einige Stände aufgestellt und präsentierten sich im sanftem Lichtungslicht.

Wo geht’s hier zum Yoga für das Paar?
Dann wurde es auch schon Zeit, meinen zugewiesenen Platz in der Feuerarena für den paar.yoga-workshop einzunehmen. Die Plane unterm Arm und meine eigens dafür entliehene Yoga-Kleidung von Kamah Yoga angezogen machte ich mich auf den Weg. Das Gelände um die Feuerarena stellte sich allerdings als abschüssige Wiese mit einem verbrannten großem Loch mitten auf einer großen Wiese, nahe der Schwitzhütte dar. Ich breitete die Plane aus und schlug ein paar Mal die Klangschale als Ruf für die Yoga-TeilnehmerInnen an. Doch niemand kam. Huch, sollte es wirklich so sein, dass sich niemand für mein Angebot interessiert? Mehrmals ließ ich die klangschöne Schale mit dem prägnanten Herzton erklingen und nahm eine offene innere Haltung ein. Alles darf sein, TeilnehmerInnen oder auch niemand. Da gesellten sich zwei sympathische Männer im gebührenden Abstand zu uns. Nach ein paar Minuten ging ich zu ihnen hin und fragte, ob sie zum paar.yoga-workshop kämen. Und ja, wirklich, sie waren bereit mitzumachen. Dann bereitet Euch doch bitte auf eine feine Einzelstunde vor, sagte ich zu den beiden. Doch nach und nach kamen immer mehr interessierte Paare und Menschen zum Treffpunkt. Kurzerhand entschieden wir, in das Schwitzhütten-Areal umzuziehen, das einen sehr angenehmen und geschützten Raum, umringt von Büschen und Bäumen unserem Vorhaben bot.

Paar.yoga – wie stellst Du Nähe zum geliebten Menschen her?
13 liebe und interessierte Menschen fanden sich zusammen und waren bereit, das Experiment des paar.yogas mit mir zu wagen. Da stellte sich doch sogleich die Herausforderung, ein Paar zu dritt zu bilden. Drei Frauen erklären sich dafür sofort bereit und der Workshop konnte beginnen.

Meine Idee im paar.yoga ist, Menschen in Paarbeziehungen über bestimmte Yoga- und Atemübungen einander näher zu bringen. Das Paar schenkt sich die gemeinsame Zeit, in der es sich berührt, sanft dehnt und streckt, Körper, Geist und Seele im Gleichklang schwingen lässt. Zu Beginn definieren wir, wer den aktiven, starken männlichen Part und wer den passiven, hingebenden weiblichen Part hat. In der von mir angeleiteten Yoga-Sitzung wird das Gegenüber aktiv wahrgenommen. Die Paare bauen mit unterschiedlichen Übungen Vertrauen ineinander auf und lernen, sich jetzt aufeinander einzulassen. Die Akteure können unter der sensiblen Führung sich damit einmal auf eine andere, zum Beispiel körperliche Art, achtsame Weise und als Einheit erleben. In der von mir geführten paar.yoga-Session gibt es feste Bestandteile, Rituale, die Vertrauen schaffen, Nähe aufbauen, Gemeinsamkeit fördern, Anfang und Ende signalisieren. In unserer schnelllebigen Zeit kann ich im paar.yoga unterstützen, dass die Menschen entschleunigen, sich Raum zum Füreinander geben, das Wertvolle des Paares, deren Essenz sich findet und das gemeinsam zelebrieren kann. Paar.yoga als Art der Begegnung mit Bewegung in bewusster Achtsamkeit.

Fazit des Paar.yoga-Workshops
Als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich aus der Schlußentspannung aufsetzen und ich in die glücklichen entspannten Gesichter sehe, steigt in mir unermesslich große Freude auf – mein Experiment war gelungen. Es ist mir ein weiteres Mal geglückt, durch paar.yoga die Paare mit Leichtigkeit aus ihrem Alltag – hinein in die erhebende und gelebte Zweisamkeit zu führen.

Namasté
Brigitte Felzmann

personal.yoga | business.yoga | paar.yoga

Text: Brigitte Felzmann | Fotos: Manfred Pottin | Alle abgebildeten Personen haben Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung gegeben.